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Hier findest Du alle legalen Offroad-Strecken in der Schweiz – übersichtlich aufgelistet, mit praktischen Filtern und Kartenansicht.

Südlich des Aurafreida wartet mit der Alm Albertüsc ein weiteres Ziel einer spannenden Offroad-Tour. Die Alm liegt in 2.080 Meter Höhe und ist über einen gut ausgebauten Schotterweg zu erreichen. Der fällt einspurig und schmal aus, verfügt aber im Gegensatz zur Aurafreida-Piste über genügend Ausweichstellen. Trotzdem – ein paar hundert Meter sollte man am Steuer eines Allradler schon im Rückwärtsgang fahren können.&nbsp;Die ersten beiden Kilometer ab Poschiavo sind noch geteert, dann beginnt der Schotter. Der wedelt in insgesamt zehn Kehren zügig die Bergflanke hinauf und geizt im oberen Teil nicht mit Ausblicken. Kurz vor der Alm gibt es einen Parkplatz, die restlichen Meter muss man zu Fuß zurücklegen. Und wieder ist es der Blick auf die Berninagruppe, der einem den Atem stocken lässt.

Leicht

Graubünden

Offroad Teaser

Albertüsc

Der Aurafreida, der „kalte Wind“, ist ein Pass in den Graubündener Alpen und gehört zu den beeindruckendsten Aussichtspunkten der Schweiz, die man mit einem Motorfahrzeug erreichen kann. Hinauf zum 2.160 Meter hohen Aurafreida führt ein 16 Kilometer langer Schotterweg, der in San Carlo in 1.093 Höhenmeter beginnt. Dieser Wirtschaftsweg ist im Prinzip einfach zu befahren, da er schweizertypisch gut gepflegt wird und keinerlei Geländeschwierigkeiten aufweist. Aber eben nur im Prinzip. Sein Knackpunkt ist die schmale, einspurige Fahrbahn, die nur über wenige Ausweichpunkte verfügt. Kommt kein Gegenverkehr, hat man Glück gehabt. Kommt einer, muss man sich einigen und mit einem Allradler eventuell kilometerweit zurückstoßen. Offroad-Einsteiger sollten sich also die Fahrt im Auto gut überlegen. Hier ist der Endurist klar im Vorteil. Er kann sich auch mit einer schweren Reise-Enduro am Gegenverkehr vorbeidrücken.Das Salz in dieser Schottersuppe sind die über ein Dutzend Kehren der Strecke. Teils ausgesetzt verlangen sie eine gewisse Geländeerfahrung. Zurückstoßen muss man mit dem Allradler zum Glück nicht, als Endurist eine Schotterkehre jedoch sicher durchfahren können. Oben angelangt, werden wir mit einem Traumblick auf die Berninagruppe und den vergletscherten legendären Piz Palü belohnt.

Mittel

Aurafreida

Dass auf dem Oberalppass das Gasthaus Piz Calmot steht, ist praktisch. So kann der Offroader vor Bezwingung des gleichnamigen Berges nochmals sein Energielevel auf Vordermann bringen. Will heißen – einen starken Kaffee oder „Schümli“, wie die Schweizer sagen, und eine Süßigkeit dazu. Koffein und Zucker sind immer noch unschlagbar, wenn es darum geht, die Konzentration zu pushen. Denn diese Maßnahme ist nötig, wenn man den kurzen, aber heftigen Serviceweg ins Skigebiet Andermatt – Sedrun angehen will.&nbsp;Schmale Fahrbahn, keine Ausweichstellen und 260 Meter Höhenunterschied sind schon mal nicht von Pappe. Kommen dann noch ein halbes Dutzend enge Serpentinen, Längs- und Querrinnen hinzu, wird das Fahrkönnen ganz ordentlich gefordert. Vorbei am Pass Tams erreicht man schließlich das Gipfelkreuz des Piz Calmot und genießt die bezaubernde Aussicht auf die Berge rund um den Oberalppass. Unser Tipp: Zum Sonnenaufgang auf den Piz Calmot, wenn sich die Bergketten allmählich rot färben und dann mit einem Schlag die Sonne durchbricht.

Piz Calmot 

Eine interessante Offroad-Tour führt von der Lukmanier-Straße über Olivone und Campo Blenio hinauf zum Lago di Luzzone. Interessant, weil man dabei durch mehrere, teils unbeleuchtete Tunnel kommt. Der „Gipfel“ ist die 500 Meter lange Fahrt durch das Innere der Staumauer des Lago di Luzzone (Einbahnstraßen-Regelung mit Ampel). Hinter der Staumauer wechselt der Belag von Asphalt nach Schotter, und man hat die Wahl zwischen zwei Fortsetzungen der Fahrt: Rechts ab zum Passo Muaz oder nach links am Lago di Luzzone entlang. Am besten wählt man beide Alternativen, da beide mit beachtlichen Ausblicken aufwarten.

Tessin

Lago di Luzzone

Fährt man die Furkastraße von Andermatt nach Realp hinauf, gelangt man hinter dem Ort, der das Ostportal der Verladestation zur Furkabahn darstellt, zunächst in eine Kombination von neun Serpentinen, die den Schräglagenfan unter den Motorradfahrern in Verzücken geraten lassen.&nbsp;Nach etwa drei Kilometern zweigt vor der nächsten Linkskurve beim Weiler Tiefenbach eine Piste ab, die die Freude – zumindest bei uns Offroadliebhabern – noch steigert: Der Fahrweg über eine Kuppe hinweg zum Lochbergbach. Steil ist er nicht, dafür nicht mehr als ein Almenweg mit zwei Fahrspuren. Auswaschungen, Querrinnen, Felsblöcke und dicke Steine sorgen für erhöhten Puls. Am Steuer eines Allradlers mit vernünftiger Bodenfreiheit oder am Lenker einer leichten Enduro ein Mordsspaß. Mit einer schweren Reise-Enduro und einer Portion Erfahrung kann man die Streck ebenfalls riskieren. Ansonsten – Finger davon lassen.

Realp

Am östlichen Rhône-Ufer bei Sion existiert eine Schotterpiste, die zu einer Alpe mit dem Namen Alpage de la Louère hinaufführt. Prädikat: nachahmenswert. Bereits der Höhenunterschied von rund 800 Meter auf etwas mehr als acht Kilometer Strecke verspricht Fahrspaß. Hinzu kommen die mittelgrob geschotterte und gepflegte Fahrbahn, eine Handvoll sauber angelegter Serpentinen und zum Schluss nach Passieren der Baumgrenze ein super Blick auf das Rhôhne-Tal. Sowohl hinauf als auch hinab ist die Strecke perfekt ausgeschildert. Also ein Rundum-Sorglospaket ohne Fallen und Fußangeln. Da die Alpe voll bewirtschaftet ist, kann man direkt beim Senner Käse kaufen.

Wallis

Alpage de la Louère

Als kurz und knackig lässt sich das Bergsträßchen von Miex hinauf zum 1.440 Meter hohen Col de Taney bezeichnen. Schmale Fahrbahn, wenig Randsicherung und vor allem Steigungen bis 35 Prozent machen diese Schotterpiste zu einer der heikelsten der gesamten Schweiz.&nbsp;Schon die Anfahrt von Vouvry über Miex nach le Flon zeigt sich mit ihren fünf Asphaltkehren von der besten Seite. Am Parkplatz von le Flon weist eine Verbotstafel darauf hin, dass ab hier nur Fahrzeuge mit Geländeuntersetzung weiterfahren dürfen. Und Motorräder selbstverständlich. Vom Col geht es dann zu Fuß weiter. Eine Wanderung, die sich lohnt, wartet doch mit dem Lac de Taney ein optisches Juwel.

Col de Taney

Col des Planches und Col du Tronc heißen zwei Pässe östlich von Martigny im Tal der Rhône, die kurzen, aber lohnenswerten Offroad-Spaß garantieren. Man erreicht die beiden Pässe von Martigny-Bourg aus. Dort erklimmt ein asphaltiertes Bergsträßchen in kernigen Kurven und Kehren die Ostflanke des Rhônetales, durchmisst zwei Weiler und erreicht den 1.410 Meter hohen Col des Planches. Für Schräglagensüchtige Biker ein Heidenspaß.Auf dem Pass folgt man jedoch nicht weiter dem Asphalt, der mit seinen Serpentinen zugegebenermaßen ebenfalls großen Spaß macht, sondern biegt auf die Schotterpiste ab, die hinauf zum Col du Tronc (1.606 m) führt. Dort nimmt die Piste als Route du Tronc ihre Fortsetzung, um mittels schöner, übersichtlicher Kurven und der einen oder anderen Spitzkehre nach Levron hinabzuzirkeln. Fallen sind keine zu befürchten, dazu ist die Schotterpiste zu schweizermäßig gut ausgebaut.

Col du Tronc

Der Furgge oder Furggen ist vielleicht das letzte Offroad-Abenteuer in der Schweiz: 25 Kilometer lang und ebenso viele Serpentinen, abwechselnd mittlerer und grober Schotterbelag, schmale Fahrbahn mit wenigen Ausweichmöglichkeiten, kühner Trassenbau am steilen Fels, wenig Randsicherung. Da kommt bei uns Offroadern Freude auf. Wie so viele knackige Geländestrecken in den Alpen wurde auch diese Route vom Militär erbaut. Genauer gesagt während des Zweiten Weltkrieges im Grenzgebiet zu Italien. &nbsp;Vermutlich war das Hochplateau des Furggen mit seiner atemberaubenden Rundumsicht von strategischem Wert, konnte man doch von dort weit nach Italien hineinblicken.Die geschotterte Strecke beginnt zirka drei Kilometer oberhalb von Grengiols, Ausschilderung „Furgge“. Nach einen guten Dutzend Kehren erreicht der Weg den Pass, von wo sich ein phantastischer Blick auf fast die gesamten Berner Alpen bietet – Eiger, Mönch, Jungfrau &amp; Co. Hinter dem Scheitelpunkt zieht sich die Trasse gemächlich und weniger spektakulär hinab nach Heiligenkreuz, wo der Asphalt beginnt. Achtung: Offiziell ist die Furggen-Strecke für die Öffentlichkeit gesperrt, man kann sich jedoch auf der Gemeinde oder im Tourismusbüro gegen eine kleine Gebühr eine Genehmigung holen. Im Sinne der Allgemeinverträglichkeit sollten wir Offroader uns daran halten.

Furgge

Vermutlich war die Straße hinauf zum Hohlicht auf 2.130 Meter irgendwann einmal komplett asphaltiert. Im Laufe der Jahrzehnte jedoch verlor die Fahrbahn gegen die Winterfröste Schlacht um Schlacht und präsentiert sich mittlerweile fast asphaltfrei. Schlecht für die Anrainer, gut für uns Offroader.&nbsp;So biegen wir in dem Weiler Egga oberhalb von Simplon-Dorf auf die Route ab und fahren zunächst über eine schmale, aber geteerte Oberfläche. Die verabschiedet sich schon bald und geht in mittelgroben, perfekt zu fahrenden Schotter über. Die sieben Kehren und das Dutzend Querrinnen stellen kein Hindernis dar, und kurz darauf breitet sich auf dem Hohlicht das Panorama des Fletschhorns aus.

Hohlicht

Zum Skiresort Les Etablons, östlich von Martigny gelegen, führen zwei Routen. Eine asphaltierte, aber langweilige. Und eine geschotterte und spannende. Keine Frage – die geschotterte ist die für uns Offroader interessante.&nbsp;Ihren Ausgang nimmt sie als Asphaltstraße in Saxon, streift die Weiler Sapinhaut und l’Arbarey, um kurz danach in eine schmale Schotterpiste überzugehen. Die nimmt sich einem runden Dutzend Serpentinen den Anstieg hinauf nach Les Etablons vor. Dabei gibt sie sich mit ihrer schmalen, teils ausgesetzten Fahrbahn, den fehlenden Seitensicherungen, den selten vorhandenen Ausweichstellen und dem groben Belag durchaus anspruchsvoll.&nbsp;Wer mit einem 4x4-Fahrzeug unterwegs ist, sollte sicher rückwärtsfahren können, wenn Gegenverkehr auftaucht. Mit der Enduro hingegen kann man sich gerade noch so durchquetschen. Kurz vor Les Etablons ist die Baumgrenze erreicht, und sehr schöne Ausblicke hinab ins Rhônetal tun sich auf. In Les Etablons Blinker rechts, und nach eineinhalb Naturkilometern ist der Col de Croix de Coeur erreicht (2.173 m).

Les Etablons

An der Westflanke des Val d’Hérémence zweigt dreieinhalb Kilometer südlich des Ortes Mâche von der Route de Barrage ein Asphaltsträßchen ab, das in sieben zackigen Serpentinen den Berg hinaufeilt. Da fängt der Tag schon mal gut an. Ab der nächsten Gabelung prasselt gepflegter Schotter unter den Rädern und man hat die Wahl zwischen Blinker links zur Alpe Orchéra und Blinker rechts zur Alpe Essertse.&nbsp;Die erste Variante spielt sich auf einer ordentlichen Fahrbahn ab und macht keine Schwierigkeiten. Dafür wirft uns Variante zwei eine schmale Trasse fast ohne Ausweichmöglichkeiten, groben Schotter, Spurrinnen und verwegen ausgesetzte Kehren vor die Reifen. Eine gute Bodenfreiheit ist hier von Vorteil.

Orchèra und Essertse

Die Höhen von Savoleyres, östlich von Martigny in den Bergen oberhalb des Rhônetales gelegen, gelten nicht umsonst als einer der schönsten Aussichtspunkte im Wallis – der Rundblick auf Größen wie Mont Blanc und Dent du Midi raubt einem den Atem. Kein Wunder, dass der Skisport diese Region entdeckt und dort etliche Lifte gebaut hat. Ob die der Natur gut tun, sei dahingestellt.&nbsp;Uns Offroadern erlauben sie, auf den Wartungspisten für die Lifte unserem Hobby nachgehen zu können. Zum Beispiel, indem wir im Skiort La Tzoumaz starten, auf einer geschmeidigen, kehrenreichen Schotterpiste den Ort Les Etablons erreichen und vorbei am Sportflugplatz zum Col de Croix de Coeur hinauffahren. Dort ist der Spaß jedoch noch nicht zu Ende, denn kurz hinter dem Sattel zweigt nach rechts eine weitere Piste zur Bergstation des La Tournelle-Sesselliftes ab. Dort bietet sich in 2.350 Meter Höhe ein wahrhafter Traumblick auf die 3.000er der Berner und Französischen Alpen.

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