Westalpen Offroad Pisten

Die Westalpen zählen zu den beliebtesten Regionen für anspruchsvolle Offroadtouren in Europa. Zahlreiche legale, unbefestigte Wege führen durch hochalpine Landschaften und bieten vielseitige Herausforderungen für Geländewagen- und Endurofahrer. Besonders bekannt sind die alten Militärstraßen, die bis heute befahrbar sind und spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Bergmassive ermöglichen.
Viele der Offroadpisten verlaufen in Höhenlagen von über 2.000 Metern. Bei entsprechender Witterung und Ausrüstung sind sie während der Sommermonate gut befahrbar. Die Strecken variieren in Länge und Schwierigkeitsgrad – sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Offroader finden sich geeignete Routen. Einige Passagen erfordern technisches Geschick und ein geländetaugliches Fahrzeug mit entsprechender Bodenfreiheit.
Neben der fahrerischen Herausforderung bietet die Region auch kulturell und kulinarisch interessante Zwischenstopps. Abgelegene Dörfer entlang der Routen ermöglichen eine Pause abseits des Massentourismus. Dort trifft man auf regionale Spezialitäten, gastfreundliche Bewohner und oftmals hilfreiche Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen.
Eine Offroadtour durch die Westalpen ist sowohl landschaftlich als auch fahrtechnisch lohnenswert – ideal für alle, die alpines Terrain auf legale Weise erkunden möchten.
Westalpen Klassiker
Die Westalpen bieten eine Vielzahl legal befahrbarer Hochgebirgsrouten, von denen einige inzwischen als Klassiker gelten. Diese Strecken sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch historisch interessant und fahrtechnisch reizvoll. Hier stellen wir die bekanntesten Offroadrouten der Region kurz vor:
Monte Jafferau
Der Monte Jafferau bei Bardonecchia gehört zu den höchsten legal befahrbaren Offroadzielen Europas. Die Route führt über eine militärische Versorgungsstraße hinauf zum Gipfel auf rund 2.800 m. Oben angekommen, bietet sich ein weiter Blick über die umliegenden Alpen. Die Strecke ist teils schmal und steil, bei Nässe oder Schneeresten anspruchsvoll zu befahren.
Ligurische Grenzkammstraße (LGKS)
Diese geschichtsträchtige Route verläuft entlang der ehemaligen italienisch-französischen Grenze und bietet auf rund 60 km Länge eine abwechslungsreiche Fahrt mit Panoramablicken, Tunneln und ehemaligen Militärstellungen. Die LGKS ist zwischen Juni und Oktober befahrbar, abhängig von Witterung und Schneelage. Für den Zugang ist in manchen Abschnitten eine Genehmigung erforderlich.
Col du Parpaillon
Der Parpaillon ist besonders durch seinen 520 m langen Tunnel bekannt, der auf über 2.600 m Höhe liegt. Die unbefestigte Auffahrt ist von beiden Seiten (von Embrun oder von La Condamine) möglich. Der Weg ist in der Regel gut befahrbar, kann jedoch bei Regen oder Schneefall schnell anspruchsvoll werden. Der Tunnel selbst ist dunkel, nass und mit Vorsicht zu durchfahren.
Assietta-Kammstraße (Strada dell'Assietta)
Die Assietta ist eine der bekanntesten Höhenrouten der Westalpen. Auf etwa 35 km führt sie entlang eines Kamms in Höhenlagen über 2.000 m, zwischen Sestriere und dem Colle delle Finestre. Die Strecke ist breit, gut befahrbar und daher auch für Einsteiger geeignet – allerdings nur im Sommer geöffnet (meist von Anfang Juli bis Ende Oktober) und mittwochs für motorisierte Fahrzeuge gesperrt.
Colle del Colombardo
Die Strecke über den Colle del Colombardo verbindet die Orte Condove und Viù und führt auf bis zu 1.900 m Höhe. Die Route ist größtenteils naturbelassen und bietet weite Ausblicke sowie einen ruhigeren Verlauf als andere Klassiker. In der Mitte der Strecke befindet sich eine große Madonnenstatue – ein beliebter Fotostopp.
Colle del Sommeiller
Mit rund 3.000 m Höhe ist der Colle del Sommeiller einer der höchsten befahrbaren Punkte Europas. Die Strecke startet in Bardonecchia und führt über teils steile, grob geschotterte Passagen bis kurz unter den Gipfel. Aufgrund von Schnee ist die Route nur wenige Wochen im Sommer vollständig befahrbar – meist Mitte Juli bis Anfang September. Die Aussicht auf die Gletscherregion ist einzigartig.

Kulinarische Highlights beim Offroad-Fahren in den Westalpen
Wer mit Geländewagen oder Enduro durch die Westalpen unterwegs ist, genießt nicht nur spektakuläre Schotterpisten und eindrucksvolle Gebirgspanoramen – auch kulinarisch hat die Region zwischen Frankreich und Italien einiges zu bieten. Die alpenländische Küche beider Länder ist reich an Tradition, geprägt von regionalen Zutaten und genau das Richtige, um nach einem anstrengenden Fahrtag neue Energie zu tanken.
Auf französischer Seite, etwa in der Haute-Provence oder im Département Hautes-Alpes, dominieren kräftige, rustikale Gerichte: Eine typische Mahlzeit beginnt mit einer Soupe de légumes oder Soupe à l'oignon, gefolgt von regionalen Spezialitäten wie Daube de bœuf, einem geschmorten Rindfleischeintopf mit Rotwein und Kräutern der Provence. In Berghütten oder kleinen Dorfrestaurants wird oft Tartiflette serviert – ein herzhafter Auflauf mit Kartoffeln, Speck, Zwiebeln und dem typischen Reblochon-Käse. Besonders an kühlen Tagen ein echter Klassiker.
Auch auf italienischer Seite, vor allem im Piemont und im Aostatal, geht es deftig weiter: Dort gehören Polenta mit Wildragout, Gnocchi mit Butter und Salbei oder Brasato al Barolo – Rindfleisch in Rotwein geschmort – zu den typischen Gerichten der Region. Als Zwischenstärkung bieten sich Panini mit würzigem Bergkäse oder Salame della Valle an – luftgetrocknete Wurstwaren, die sich ideal als Proviant für unterwegs eignen.
Zum Nachtisch darf es gern ein Stück Tarte aux myrtilles (Heidelbeerkuchen) oder ein einfacher Apfelstrudel sein – beides oft hausgemacht. Auf italienischer Seite runden Panna cotta, Torta di nocciole oder ein kräftiger Espresso den Offroad-Tag genussvoll ab.
Und am Abend? Da passt ein Glas Genepi (französischer Kräuterlikör aus den Alpen), Grappa oder ein lokaler Rotwein perfekt, um in der Berghütte oder am Lagerfeuer den Tag ausklingen zu lassen.
Ob am Fuß des Mont Blanc, in einem kleinen piemontesischen Bergdorf oder irgendwo auf halber Höhe einer Militärstraße: In den Westalpen fährt der Geschmack immer mit. Die Kombination aus alpinem Abenteuer und authentischer Küche macht jede Tour zu einem Erlebnis – nicht nur fürs Fahrwerk, sondern auch für den Gaumen.